Burg Rappottentein bei strahlendem Sonnenschein war der perfekte Rahmen für die Auftaktveranstaltung der Klimawandel-Anpassungsmodellregion (KLAR) Waldviertler Hochland.
Bürgermeister Maximilian Igelsböck, Obmann des Vereins Waldviertler Hochland durfte zahlreiche Gäste begrüßen, unter ihnen Abgeordneter zum Nationalrat Lukas Brandweiner und die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer NÖ Andrea Wagner. Der Klimawandel stellt die Gemeinden zukünftig vor große Herausforderungen, diesen will man sich gemeindeübergreifend in der Kleinregion stellen.
Im Zuge des Förderprogramms Klimawandel-Anpassungsmodellregion vom Klima- und Energiefond in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) werden in den nächsten 2 Jahren 11 Maßnahmen umgesetzt!
Klarmanagerin Roswitha Haghofer stellte die 11 Themen kurz vor:
· Gestaltung öffentlicher Grünflächen
· Regenwassermanagement öffentliche Parkplätze und Verkehrsflächen
· Niederschlag: Rückhaltemaßnahmen auf Gemeindeebene
· Wasserversorgung in Problemgebieten
· Wasserhaushalt in der Landschaft
· Anpassung Waldbestände, Naturverjüngung
· Waldlehrpfad Langschlag
· Heimisches Holz – Imagekampagne
· Gesundheit und Gesundheitsnutzen Wald
· Schule und Klimawandel
· Öffentlichkeitsarbeit
Bürgermeister Andreas Maringer schilderte kurz die Aufgaben von Waldpädagogen und gab erste Informationen zum geplanten Lehrgang für Waldpädagogik, der in Langschlag stattfinden soll. Der Lehrgang soll noch heuer starten, Oktober wäre geplant. Das Thema Wald spielt eine große Rolle in den Maßnahmen und dazu gehört auch Wissensvermitllung. Waldpädagogik ist da bestens für Kinder und Erwachsene geeignet. Bei Interesse bitte bei Andreas Maringer oder Roswitha Haghofer melden!
Für die Öffentlichkeitsarbeit ist eine neue Website Waldviertler Hochland in Arbeit, die soll noch im August online gehen und beinhaltet nicht nur Informationen zum Klarprogramm, sondern auch für die Kleinregion relevante Themen.
Ing. Paul Schachenhofer von der Nö.Regional ist als Regionalbetreuer eng in das Projekt eingebunden und erläuterte kurz die Aufgabenbereiche der Nö.Regional.
Spannende Vorträge, passend zum Thema rundeten das Programm ab.
Zum Einstieg gab es einen sehr interessanten Vortrag von Tino Blondiau (Energie- und Umweltagentur NÖ) zum Thema „Der Klimawandel trifft uns alle - Wie sind wir im Waldviertler Hochland davon betroffen“ Die Prognosen für die Entwicklung sind sehr unterschiedlich, aber auch im günstigsten Szenario kommen sehr großen Herausforderungen auf uns zu. Die Veränderungen der Temperaturen und Niederschläge werden auch bei uns Ihre Auswirkungen zeigen, vermehrte Unwetter sind zu befürchten, Trockenphasen und Hitzeperioden vermehrt auftreten, die Veränderungen treffen nicht nur die Land- und Forstwirtschaft, die Herausforderungen werden auch in Bezug auf die Infrastruktur nicht weniger groß für die Gemeinden und gesundheitliche Auswirkungen werden nicht ausbleiben.
Die Kernaussage „Jeder einzelne kann mit seiner Handlungsweise einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und so die Auswirkungen möglichst gering zu halten“
Zum Abschluss begeisterte Forstdirektor Dipl. Ing. Werner Löffler mit einem emotionalen Vortrag „Der Wald im Klimawandel“. Das doch recht regenreiche heurige Jahr, hat die Bedingungen für den Borkenkäfer verschlechtert, dennoch wird es nur eine kurze Verschnaufpause für den Wald sein. Der Umbau des Waldes in gesunde Mischwälder, weg von Monokulturen braucht viel Zeit und muss rasch angegangen werden. Nur welche Bäume haben die besten Zukunftsaussichten? Ob die Entscheidungen aus heutigem Wissenstand heraus richtig sind, wird erst die Zukunft zeigen.
Ein Plädoyer für den Rohstoff Holz war ebenso Thema im Vortrag. Jährlich wächst in Österreich mehr Holz nach als verbraucht wird und viele Dinge, auch einfache des täglichen Bedarfs lassen sich aus Holz fertigen und sind eine umweltfreundliche Alternative zu Kunststoff.
In der abschließenden Fragerunde wurde sehr angeregt über das Thema Wald und Wild diskutiert, bevor es zum gemütlichen Ausklang überging. Danke an das Team von Familie Hahn von der Burgschenke für die regionale Bewirtung, es war einfach köstlich!
Ganz besonders herzlich möchten wir uns beim Burgherrn, Mag. Benedikt Abensperg-Traun bedanken, er uns die Durchführung der Veranstaltung auf seiner Burg so unkompliziert ermöglicht hat! DANKE!